Die Künstlerin Mercedes Helnwein
Mercedes Helnwein verließ Wien als Kind. Ihre Heimatstadt ist aber in ihrem Herzen geblieben.
Mercedes Helnwein verbrachte ihre Kindheit in Wien, mit Sandspielen im Volksgarten und Opernbesuchen im üppigen Rokoko-Kleid. In der Wohnung ihrer Eltern gingen Künstler ein und aus. Gottfried Helnwein ist ihr Vater. Als sie fünf Jahre alt war, zog die Familie um. Sie wuchs in Irland und den USA auf. Heute lebt Mercedes Helnwein in Irland und Los Angeles. „Ein Teil von mir hat Wien immer vermisst“, sagt die Künstlerin und Schriftstellerin. Mindestens einmal im Jahr kommt sie in ihre Heimat zu Ausstellungen ihres Vaters. „Wenn ich nach Österreich komme, komme ich meistens nach Wien – und gehe dann direkt ins Museum oder in ein Kaffeehaus.“
Mercedes Helnwein im Gespräch:
Welches Bild entsteht in Ihrem Kopf, wenn Sie an Österreich denken?
Die Kaffeehauskultur in Wien. Die alte Architektur der Stadt. Die Museen.
Welche Kaffeehäuser zählen zu Ihren Favoriten?
Das Café Frauenhuber, das Café Ritter und das Café Diglas. Am liebsten sitze ich den ganzen Tag im Kaffeehaus und schreibe. Es hat eine einmalige Atmosphäre und zusätzlich gibt es konstanten Zugang zu großartigem Tee, Kaffee und Snacks. Das sind die besten Voraussetzungen für eine Autorin.
Was gehört für Sie unbedingt zu einem Wienbesuch?
Neben einem Kaffeehausbesuch? Altmann und Kühne, der beste Chocolatier der Stadt. Das Oswald und Kalb, ein großartiges Restaurant für traditionelle Wiener Küche. Das Café Meierei im Volksgarten. Dort gibt es den besten Germknödel. Und das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum. Ich bin dort als Kind schon gewesen und liebe es nach wie vor, durch die Museen zu gehen.
Wie lautet Ihr Helnwein-Geheimtipp für die Stadt?
Das Josephinum. Dort gibt es die beeindruckendsten, detailliertesten Wachsskulpturen menschlicher Körper. Insgesamt sind es 1.192 Wachsmodelle, die im späten 17. Jahrhundert in Florenz gefertigt und dann nach Wien geschickt wurden. Für die Ausbildung von Ärzten und Hebammen. Jedes Modell ist ein Kunstwerk.
Sie sind gut einmal im Jahr in Österreich. Was vermissen Sie, wenn Sie nicht in der Stadt sind?
Das Essen und den Kaffee. Ich trinke eigentlich nie Kaffee, außer wenn ich in Wien bin.
Ihr Lieblingsplatz in Österreich?
Die Wachau, vor allem der Ort Dürnstein. Hoch über der Donau thront dort eine Burgruine, am Flussufer steht das Stift Dürnstein, das Wahrzeichen der Wachau. Die Landschaft der Wachau ist wunderschön und romantisch. Es ist, als ob man durch ein Gemälde spazieren würde.
Zitat von Mercedes Helnwein
„Die Tradition der Kunst macht Österreich einmalig. Ich kenne kaum ein Land, das die Kunst so unterstützt. Das schätze ich sehr.“
Tipps der Redaktion
Design-Expertin Marianne Goebl
15.04.2019International. Weltoffen. Frei. Das ist Österreich für Marianne Goebl, Geschäftsführerin des finnischen Designunternehmens Artek.
mehr lesenDer Grafikdesigner Stefan Sagmeister
15.04.2019Er lebt und arbeitet in New York. Doch sein Herz schlägt für sein Heimatland.
mehr lesen