Montafoner Steinschafe Montafoner Steinschafe
15.04.2019

Treffen sich zwei Freunde und bewahren eine Schafrasse vor dem Aussterben

Peter Kasper und Martin Mathies haben ein gemeinsames Ziel: die Montafoner Steinschafe zu retten.

Eigentlich ist dieses hübsche, etwa 70 cm hohe Tier recht robust und widerstandsfähig, ja sogar bemerkenswert anspruchslos. Mit rauem Wetter kommt es ebenso gut zurecht, wie mit wenig Futter. Heu, Wasser und Brot stehen auf dem Speiseplan. Als kleine Belohnung gibt es für die handzahmen Tiere hin und wieder etwas Kleie. Mehr braucht das Montafoner Steinschaf nicht zu seinem Glück. Und trotzdem wäre es fast ausgestorben. Ein Jammer, wenn man bedenkt, dass es neben dem Montafoner Braunvieh die einzige Tierrasse ist, die aus Vorarlberg stammt.

Früher gab es tausende Steinschafe hier, die Wolle und Fleisch lieferten. Weil die zierlichen Tiere jedoch nicht besonders ergiebig sind, war nach dem zweiten Weltkrieg das Fleisch anderer Schafrassen oder das von Rindern stärker gefragt. Die Steinschafe verschwanden nach und nach von der Bildfläche.

„Die Montafoner Steinschafe kannte ich früher nur aus Erzählungen meines Vaters. Vor einigen Jahren habe ich dann zufällig einen Züchter kennengelernt und ihm drei abgekauft. Seitdem halte ich sie zusammen mit anderen Tieren“, sagt Hobby-Landwirt Martin Mathies, der hauptberuflich im familiären Zimmerei-Betrieb arbeitet. Seinen Freund Peter Kasper, dessen Familie auch seit jeher Tiere hält, musste er nicht lange überreden. Fortan konzentriert auch er sich auf die Steinschafe – neben seiner Arbeit als Versicherungskaufmann.

Diese Rasse, die so typisch für das Montafon ist und bereits kurz vorm Aussterben stand, wollten die beiden bewahren, weil sie sich des Wertes der eigenen Kultur bewusst sind. So gründeten sie 2011 die Initiative „Montafoner Steinschaf“ und schafften es, weitere Landwirte für die Rasse zu begeistern. Inzwischen gibt es ca. 15 Züchter und etwa 400 Tiere in Vorarlberg, davon 150 bis 200 im Montafon.

Und dieser Erfolg ist Martin Mathies und Peter Kasper zu verdanken. Mit viel Engagement und Durchhaltevermögen arbeiten sie mit anderen Züchtern und regionalen Partnern zusammen und schaffen beste Bedingungen für die Zukunft der Ur-Vorarlberger Rasse. Über den Umstand, dass durch sie das Bewusstsein für die eigene Schafsrasse in der Bevölkerung gewachsen ist und oft sogar Schul- und Kindergartenklassen zu Besuch kommen, freuen sich die beiden sehr.

Trotzdem lassen sie mit ihrem Engagement nicht nach. Die Zusammenarbeit mit Züchtern und Partnern, die bereits in Sachen Marketing und Finanzierung unterstützt haben, soll vertieft werden. Um die Kosten aufzufangen, entwickeln und vertreiben sie verschiedene Produkte, die aus der robusten Wolle hergestellt werden. So gibt es beispielsweise Gestricktes für Hände und Füße, Felle und Teppiche, aber auch Hüte und sogar Lampenschirme aus Filz. Darüber hinaus würden Peter Kasper und Martin Mathies auch gern noch einen Vorzeigehof für alte Tierrassen aufbauen.

Es gibt eben immer etwas zu tun, damit das Blöken und Glockengeläut der Montafoner Steinschafe niemals verstummen wird.

Kontakt
Peter Kasper
Telefon: +43 (0) 664 5137299 (ab 17 Uhr)
E-Mail: montafoner-steinschaf@bewusstmontafon.at
Web: www.montafoner-steinschaf.com

Montafoner Steinschafe
Montafoner Steinschafe © Montafon Tourismus GmbH, Schruns / Patrick Säly
Montafoner Steinschafe
Montafoner Steinschafe © bewusstmontafon / Patrick Säly
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Montafoner Steinschafe © bewusstmontafon / Patrick Säly
Montafoner Steinschafe
Montafoner Steinschafe © Montafon Tourismus GmbH, Schruns / Patrick Säly