Designerin Jessica Covi Designerin Jessica Covi
19.03.2020

Persönlichkeiten im Sommer 2020

Die Menschen Österreichs sind so vielfältig wie das Land. Ein paar von ihnen und ihr Handwerk stellen wir Ihnen hier vor - vom Paddleboard-Bauer, über den Taucherbrillen-Wanderer, bis hin zum Permakultur-Gärtner.

Oberösterreich

Der Stand-Up-Paddleboard-Bauer Gerald Aichriedler

Gerald Aichriedler ist Tischler und in Mondsee zu Hause. In seiner Werkstatt plant und fertigt er Möbel für Menschen, die Maßgefertigtes schätzen. Vor rund 20 Jahren hatte er die Idee, selbst Ski herzustellen. Nachdem er die optimale Fertigungsmethode gefunden hatte, folgte das nächste Projekt, die Fertigung von edlen Stand-Up-Paddleboards aus Holz. Sein Wissen gibt Gerald Aichriedler gerne weiter. Wer möchte, kann bei ihm in Workshops seinen eigenen Ski oder sein eigenes SUP-Board bauen. In kleinen Gruppen von maximal 3 Teilnehmern zeigt der Experte in 2- oder 4-Tages-Workshops, wie man mit dünnem Kupferdraht Plattenteile zu einem SUP-Grundgerüst „vernäht“, wie man mit Harz feste Verbindungen schafft und so ein höchst schickes Holzboard baut, das gewiss Aufmerksamkeit weckt.

Erfahren Sie mehr: www.tischlerwerke.at


Der Taucherbrillen-Wanderer Gregor Bockmüller

Mit der Taucherbrille wandern? Die Idee zu dieser originellen Form der Naturerkundung hatte vor einigen Jahren Gregor Bockmüller. Er betreibt die Tauchschule „Under Pressure“ in Weyregg am Attersee. Dort bietet er Tauchkurse aller Art an, von Anfängerkursen bis zur Tauchlehrerausbildung. Weil es im Salzkammergut an und in Flüssen und Seen so viel Interessantes zu entdecken gibt, begleitet Gregor Bockmüller außerdem Wanderungen mit der Taucherbrille. Auf den Weg machen sich die Teilnehmer in normaler Wanderkleidung. Beim Bach angekommen, ziehen alle den Neoprenanzug an. Zurück geht’s nun bachabwärts, ausgestattet mit Taucherbrille und Schnorchel. Die Leihausrüstung wie auch der Rücktransport der Wanderkleidung in wasserdichten Rucksäcken sind in der Teilnahmegebühr inkludiert, auf Wunsch auch ein Schnupperschnorcheln am Attersee.

Erfahren Sie mehr: www.u-p.at


Der Wellen-Macher Maximilian Neuböck

Kann man auf einem Fluss surfen? Wer sich ein bisschen umschaut, findet im Alpenraum einige wenige Flüsse, auf denen man tatsächlich „Riversurfen“ kann. Zu den begeisterten Riversurfern zählt Maximilian Neuböck aus Ebensee im oberösterreichischen Salzkammergut. Dort führt er einen Surfshop und tüftelt seit mehreren Jahren gemeinsam mit Ingenieuren und Planern an „The Wave“. Das Projekt sieht vor, bei der Miesenbachmühle in Ebensee Europas größte künstliche Flusswelle zu errichten. Zu errichten deshalb, weil es für Flusswellen, die sich zum Riversurfen eignen, baulicher Maßnahmen bedarf. Vereinfacht gesagt, wird eine Wanne mit richtigem Gefälle und der entsprechenden Wasserzufuhr neben dem Flusslauf gebaut. Die Bauarbeiten sind so gut wie fertig: Ab Mai 2020 soll es bei Ebensee möglich zu sein, auf der Flusswelle zu surfen.

Erfahren Sie mehr: www.thewave.at


Niederösterreich

Die Euro-Toques-Köchin Renate Stadlhofer

„Euro-Toques-Chefs achten die Tradition, sind innovativ und kreieren eine zeitgemäße Küche. Sie schaffen ein Gefühl des Vergnügens und angenehmer Geselligkeit in Verbindung mit regionalen und saisonalen Produkten“, liest man auf der Website der Euro-Toques-Vereinigung. Die Bedingungen, Mitglied zu werden, sind streng. Eine, die es 2019 geschafft hat, noch dazu als erste Frau in Niederösterreich, ist Renate Stadlhofer. Sie kocht im WIRTShaus HIRSCH in Groß Gerungs im Waldviertel. Den Betrieb führt sie mit ihrem Partner Rudi Hirsch. Rudi hatte nach Jahren in führenden Hotels und Restaurants eines Tages beschlossen, das elterliche Wirtshaus wieder zum Leben zu erwecken. Seit 2016 verfolgen die beiden ein besonderes Konzept. Im Hirschen wird nicht nur hervorragend gekocht, in der delikatESSEN Manufaktur wird auch eingekocht, zum Beispiel Chutneys, Röster und Fruchtaufstriche.

Erfahren Sie mehr: www.wirtshaushirsch.at

 

Tirol

Der Buchbinder Bernhard Sanders

Schon als Kind liebte Bernhard Sanders es, in der Buchbinderwerkstatt seiner Eltern zu basteln. Statt Schauspieler oder Musiker zu werden – beides wäre für den künstlerisch begabten Mann eine Option gewesen –, entschied er sich dann doch für die Ausbildung zum Buchbinder und übernahm den elterlichen Betrieb. Doch Bernhard Sanders fertigt weitaus mehr als handgebundene Bücher und Schönes aus Papier und Pappe. In Workshops zeigt er Interessierten, wie man Bücher bindet. Vor wenigen Jahren hat er zudem die Ausbildung zum Taschner absolviert. Seither gestaltet er gemeinsam mit seiner Schwester Lisa auch Lederwaren wie Taschen, Etuis und Gürtel, alles von höchster Qualität und in bewusst reduziertem Design. „Das Material spricht für sich allein, da braucht es keine Inszenierung oder handwerkliche Darbietung“, befindet der Meister.

Erfahren Sie mehr: BlogTirol


Der Imker und Fluglehrer Alban Klose

Im Hauptberuf ist Alban Klose Leiter einer Flugschule im Stubaital, im Nebenberuf betreut der ausgebildete Imkermeister rund 100 Bienenvölker. Beiden Metiers ist der ehemalige Schüler einer Landwirtschaftsschule schon lange verbunden. Seit er 17 Jahre alt ist, schwebt Alban Klose durch die Lüfte. Er war sogar in der österreichischen Fallschirmspringer-Nationalmannschaft. Einige Jahre lang stürzte er zudem als Basejumper von Felsen in die Tiefe. Heute bringt er Anfängern das Fliegen bei und führt Könner zu den schönsten Startplätzen im Stubaital. Die Bienen, die ihn bereits in der Schule faszinierten, sollen in seinem nächsten Lebensabschnitt zur Hauptaufgabe werden. Doch bis dorthin hat Alban Klose noch viele Jahre Zeit, Interessierte in die Kunst des Paragleitens einzuweihen.

Erfahren Sie mehr: BlogTirol


Die Designerin Jessica Covi

„Wir sind auf der Suche nach einer neuen alpinen Tradition“, steht auf der Website des Grete Kraft Ateliers zu lesen. Das Angebot umfasst Möbel und Accessoires in zeitgenössisch-alpinem Design, erschaffen von regionalen Handwerkern. Die Ideen zu den gleichermaßen schönen wie zweckmäßigen Stücken stammen von Jessica Covi, der Gründerin des Grete Kraft Ateliers. Die Industrie- und Produktdesignerin stammt aus Trins im Gschnitztal, wo ihre Familie seit Generationen das Hotel Trinserhof führt. Jessica Covi lebte in Wien, Zürich und New York und war immer wieder auf der Suche nach Mitbringseln von zu Hause. Weil Passendes nicht so leicht zu finden war, entwickelte sie ihre eigene Produktlinie, die das traditionelle alpine Handwerk zelebriert und neu interpretiert. Ihr nächstes Projekt wird sich dem Glas widmen. Man darf gespannt sein.

Erfahren Sie mehr: www.gretekraft.com


Die Schafbäuerin Andrea Schreiner

Eines Tages beschloss die gelernte Buchhalterin Andrea Schreiner, ihr Leben neu aufzustellen. Sie absolvierte die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin und stellte den Milchkuhbetrieb ihrer Eltern auf Milchschafhaltung um. Der Mallnhof befindet sich im Innsbrucker Ortsteil Arzl, wo noch andere Bauern tätig sind. Wie man die Milch der Schafe verarbeitet, musste Andrea Schreiner von Grund auf lernen. Heute verkauft sie im „Arzler Bauernladele“ mit Erfolg Schafjoghurt, Schafkäse, Schafspeck und viele weitere Köstlichkeiten aus bäuerlicher Erzeugung. Was es gerade Frisches und Köstliches gibt, berichtet sie ihren Kunden per Newsletter und über Facebook.

Erfahren Sie mehr: www.mallnhof.com


Vorarlberg

Die Baukultur-Kennerin Verena Konrad

Was auch immer es über das Phänomen Architekturland Vorarlberg zu berichten gibt, Verena Konrad weiß es. Im Jahr 2013 führten die Wege der gebürtigen Oberösterreicherin nach Vorarlberg: Seither leitet die studierte Kunsthistorikerin das Vorarlberger Architektur Institut, kurz vai, mit Sitz in Dornbirn. Im vai schätzt Verena Konrad ihr vielseitiges Arbeitsgebiet. Das vai vernetzt Architekten, Planer, Bauherren, Akteure aus Handwerk, Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst, Kul-tur und Politik. Zu den Aufgaben zählt es auch, Architekturqualität zu thematisieren und die Vorarlberger Baukultur erlebbar zu machen. Durch Ausstellungen, Veranstaltungen, Publikationen und in Zusammenarbeit mit dem Tourismus. Gemeinsam mit Vorarlberg Tourismus entstanden 11 thematische ArchitekTouren durch Vorarlberg. Für Gruppen organisiert das vai individuelle Touren mit eigens ausgebildeten Guides.

Erfahren Sie mehr: www.v-a-i.at


Der Permakultur-Gärtner Andreas Haller

Im Kleinwalsertal, einem Hochtal auf rund 1.000 Metern Höhe, hat sich der Mentaltrainer Andreas Haller vor einigen Jahren für einen eigenwilligen Weg entschieden: Er wollte Selbstversorger werden. Also legte er einen Permakultur-Garten an. Die Heraus-forderung war es jedoch, in dieser Höhenlage und abgestimmt aufs Klima die richtigen Voraussetzungen für die Pflanzen zu schaffen. Das gelingt in Permakultur-Gärten mit Mikroklima-zonen wie Hügeln, Ecken, Kurven und Kanten. Mittlerweile wachsen im 2.000 m² großen Garten rund 100 verschiedene Pflanzen, Obst, Gemüse, Beeren und Kräuter. Im Sommer kann sich Andreas Haller zu rund 80 Prozent aus dem Garten ernähren, macht auch vieles haltbar und verschenkt einen Teil der Ernte an Freunde. Einblicke in die Permakultur-Gärtnerei gibt der Experte in den Sommermonaten jeden Dienstagnachmittag.

Erfahren Sie mehr: www.narandi.com 


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