19.05.2020

„Mit Sekt und Apfelstrudel“ - Interview mit Kay Fröhlich vom Café Central in Wien

Anlässlich der Öffnung der Gastronomiebetriebe in Österreich am 15. Mai 2020 haben wir mit Kay Fröhlich gesprochen. Der 40-Jährige ist seit 2016 Geschäftsführer des traditionellen Wiener Café Central im ersten Bezirk, in dem schon historische Größen wie Freud und Trotzki Stammgäste waren.

Österreich Werbung (ÖW): Seit Freitag dürfen Restaurants wieder Gäste empfangen. Wie war das erste Wochenende nach der Wiedereröffnung?

Kay Fröhlich: Besser als erwartet. Wir hatten am Wochenende zwischen 300 und 500 Gäste pro Tag. Es war auch besonders schön zu sehen, dass die Sicherheitsmaßnahmen gut angenommen worden sind und das Verständnis der Gäste hoch war. Sie haben auch alle reserviert. Es waren natürlich deutlich weniger Gäste als vor Corona. Wir haben sonst im Schnitt etwa 1000 Gäste am Tag. Normalerweise begrüßen wir täglich auch viele Wien Besucher. Wir müssen jetzt schauen, wie sich das in nächster Zeit entwickelt. Aber selbst wenn die Grenzen wieder geöffnet sind und sich der Flugverkehr wieder normalisiert, werden wir zu Beginn vermutlich nicht die gleichen Zahlen erreichen.


ÖW: Welche Maßnahmen setzen Sie konkret um?

KF: Wir haben ein Online-Reservierungstool eingerichtet. Das funktioniert sehr gut und wird auch gut angenommen. Sonst halten wir uns natürlich an die behördlichen Vorgaben: Jeder Gast wird platziert, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen Visiere und wir weisen die Gäste darauf hin, dass sie Masken bis zum Tisch und beim Verlassen des Cafés tragen müssen. Wenn ein Gast keine Maske hat, geben wir welche aus. Zudem haben wir Tische herausgenommen, um die Abstandsregeln zwischen den Plätzen einhalten zu können und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Verhaltensregeln vertraut gemacht. Wir haben auch Desinfektionsmittel aufgestellt.


ÖW: Halten sich die Gäste an die Maßnahmen oder gibt es Schwierigkeiten?

KF: Unsere Gäste sind eher vorsichtig. Sie fragen viel, aber Kritik gibt es gar keine. Stattdessen haben wir viel mehr gespürt, dass sie froh darüber sind, endlich wieder hinaus oder ins Kaffeehaus zu dürfen.


ÖW: Wie war die Stimmung des Personals und der Gäste?

KF: Beidseitig sehr erfreut. Natürlich ein etwas mulmiges Gefühl und gewöhnungsbedürftig mit den Verhaltensregeln, aber es pendelt sich schnell ein. Wir sind alle erwartungsvoll und das spüren wir auch bei unseren Gästen.


ÖW: Wie waren die letzten Tage vor der Wiedereröffnung?

KF: Im Hintergrund standen viele rechtliche Aufgaben an. Beispielsweise aufgrund der Kurzarbeit. Wir haben auch Gespräche mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt und operative Aufgaben erledigt. Man sperrt so einen Betrieb ja nicht einfach auf, indem man die Tür öffnet, sondern muss sich um Dinge wie die Reinigung, die Prüfung der Technik, den Check der Lieferantenketten und das Angebot kümmern. Zusätzlich haben wir eine digitale Speisekarte erstellt, die unsere Gäste mit ihrem Smartphone ganz einfach per QR-Code öffnen können. So halten wir uns an die Richtlinien und senken das Infektionsrisiko an den Tischen.


ÖW: Was wurde am ersten Wochenende besonders gern bestellt?

KF: Vor allem am Freitag haben sich viele ein Glas Sekt gegönnt und so die Öffnung gebührend gefeiert. Ansonsten eigentlich unsere Klassiker: Apfelstrudel, Kaiserschmarren und Schnitzel.


ÖW: Sind Sie bereit für die Grenzöffnungen und mehr Gäste?

KF: Wir sind sehr gut vorbereitet auch für einen größeren Ansturm. Ich erwarte allerdings mit den europäischen Grenzöffnungen nicht die sofortige absolute Reisebereitschaft, weil natürlich auch die wirtschaftliche Lage und der Sicherheitsgedanke einen Einfluss darauf hat. Aber wir freuen uns auf jeden einzelnen Gast, den wir im Café Central begrüßen dürfen!


Über das Café Central und die Palais Events Veranstaltungen GmbH

Das historische Café Central mit etwa 180 Sitzplätzen gehört zur Palais Events Veranstaltungen GmbH. Es zählt zu den bedeutendsten Wiener Kaffeehäusern und seit 2011 auch zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Palais Events verfügt mit insgesamt rund 2.500m² über die zweitgrößte, historisch wertvolle Veranstaltungsfläche in Wien und ist seit 2011 Teil der Österreichischen Verkehrsbüro Gruppe. Im Palais Ferstel, Café Central Wien, Palais Daun-Kinsky und den Wiener Börsensälen begrüßt ein Team von etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund eine halbe Million Gäste bei ca. 350 Veranstaltungen im Jahr.


Presserückfragen

Mag. Andrea Hansal, MSc.
Verkehrsbüro Group Konzernkommunikation
Lassallestraße 3
1020 Wien

Tel.: +43 (0) 1 / 588 00-172
E-Mail: presse@verkehrsbuero.com
Pressebilder: www.cafecentral.wien/download

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Bildergalerie / Slideshow

© Café Central im Palais Ferstel, Wien Wien
© Palais Events / Café Central (Wien)
© Palais Events / Café Central (Wien)