rfrischung in einem Zillertaler Bach rfrischung in einem Zillertaler Bach
20.03.2023

100% Trinkwasser aus der Natur

Mit seinen Seen, Flüssen und unzähligen Bächen spielt Österreich als „Wasserreich“ die erste Geige unter den Alpenländern. Der Bedarf an Trinkwasser kann zu 100 % aus Grund- und Quellwasser abdeckt werden. 6 belebende Wasserquellen zur Übersicht.

Energydrink auf Österreichisch

Warum Österreich so begeistern kann mit reichlich und reinem Wasser, erklärt Gerhard Schubert, Wasserexperte der Geologischen Bundesanstalt in Wien, mit den meteorologischen bzw. hydrologischen Rahmenbedingungen: „Die Geologie bildet für das Grundwasser das ‚Gefäß‘, in dem es sich bewegt, gespeichert und wieder abgegeben wird.

In Österreich gibt es die Alpen, hier treten häufig sogenannte Aquifere auf, in die Wasser eindringen und gespeichert werden kann.“ Diese Art von Gesteinskörpern mit Hohlräumen ist zur Leitung von Grundwasser optimal geeignet. Im Alpenvorland – also in den Regionen von Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich – und im Inneren der Alpen gibt es außerdem tiefe Becken, in denen sich riesige Wasserreservoire gefüllt haben. Dort lagern Mineralwässer bereits seit Jahrtausenden im Untergrund.

Quell der Gesundheit: Das Wiener Trinkwasser und seine Geschichte

Das Wiener Hochquellwasser ist berühmt. Eiskalt, rein, direkt aus dem Gebirge und – wie der Wasserexperte bescheinigt „von ausgezeichnetem Geschmack. Es ist nicht zu wenig und nicht zu viel mineralisiert.“ Dabei stand es mit dem Wiener Wasser noch vor rund 150 Jahren schlecht bestellt: Verunreinigtes Trinkwasser aus Hausbrunnen führte in der Stadt zu Krankheiten und einer hohen Sterblichkeit.

Eduard Suess, Wiener Entdeckergeist, Geologe und Politiker des 19. Jahrhunderts, suchte nach einer Möglichkeit, um die urbane Bevölkerung mit reinem Wasser zu versorgen. Die Quellen sollten außerhalb der Stadtregion liegen, um sauber in die Haushalte geleitet zu werden. Innerhalb der alpinen Hochflächen fand Suess schließlich am Schneeberg und auf der Rax in Niederösterreich die Lösung. Mit dem unberührten Einzugsgebiet im Hochgebirge wurde sichergestellt, dass das Wasser sauber ist.

Das Wasser wurde vom Berg in die Stadt mit gemauertem Kanal und 30 Aquädukten rund 100 Kilometer weit geleitet. Zur Weltausstellung 1873 wurde die I. Wiener Hochquellenleitung eröffnet – heute zu bewandern am 1. Wiener Wasserleitungsweg. Ab sofort verfügten die Wiener*innen über erstklassiges Hochquellwasser aus den Bergen. Sogar der Kaiser höchstpersönlich, Franz Joseph I., ehrte den Wissenschaftler. Die Die zweite Hochquellenleitung folgte dann 1910 zur Verstärkung und fördert seither Trinkwasser aus dem ebenso unberührten Hochschwabgebiet in der Steiermark.

Pressefotos

Gollinger Wasserfall
Gollinger Wasserfall © Sebastian Canaves / Off the Path Golling

Die 6 schönsten Wasserquellen in Österreich

Blaue Quelle (Tirol)

Aus dem am Fusse des Wilden Kaiser liegenden Wasserkraftplatz sprudeln im Durchschnitt 700 Liter Trinkwasser pro Sekunde aus der Erde und versorgt die Bewohner*innen und Besucher*innen mit kühlem Trinkwasser aus dem Brunnen. Mit Bus oder Auto ist die Blaue Quelle bequem erreichbar.

Palfauer Wasserloch (Steiermark)

Nicht nur das Palfauer Wasserloch selbst sondern auch die luftige Hängebrücke, zahlreiche Holztreppen und -brücken sowie fünf berauschende Wasserfälle sind mehr als Grund genug um der Gemeinde Landl einen Besuch abzustatten. Das Besondere am Palfauer Wasserloch: Je nach Jahreszeit und Witterung steigt die Wassermenge innerhalb von 15 Minuten um bis zu einem Viertel an.

Sieben-Quellen-Weg (Steiermark)

In der Südoststeiermark kann man auf dem Sieben-Quellen-Weg gleich mehrere Wasser-Kraftplätze besuchen. Ausgehend von der Ortsmitte in Ratschendorf legt man innerhalb 4 Stunden eine fast 15 Kilometer lange Wanderstrecke zurück. Ein durchdachtes Rucksack-Packen sowie passende Wanderausrüstung sind von Vorteil. Erreichbar ist der Ausgangpunkt via Bahn oder Auto.

Steinbachquelle (Niederösterreich)

Das einem Höhlenportal entspringende Quellwasser der Steinbachquelle liegt in Hollenstein an der Ybbs in den nördlichen Kalkalpen. Die Schüttung schwankt sehr stark zwischen 25 Liter pro Sekunde bis hin zu 10.000 Liter pro Sekunde.

Gollinger Wasserfall (Salzburg)

Das mehr als beliebte Ausflugsziel ist sowohl mit dem Auto (Parkplatz 10 Minuten entfernt) als auch durch eine Wanderung vom Bluntautal erreichbar. Von Mai bis Oktober kann der 76 Meter hohe Gollinger Wasserfall betrachtet werden.

Piessling Ursprung (Oberösterreich)

Fast das ganze Jahr über ist die Karstquelle innerhalb eines 20 minütigen Fusswegs erreichbar, und das abgesehen von den letzten Metern sogar mit Kinderwagen. Der Piessling Ursprung deckt einen täglichen Wasserbedarf von 700.000 Menschen.