Als 15-jähriger Kronprinz schrieb Franz Joseph seiner Mutter: „Oh, wie sehne ich mich nach dem lieben, lieben Ischl.“ Das war 1845, und bis ans Ende seines Lebens sollte sich nichts an seiner Zuneigung zu Ischl ändern. Die Sommerresidenz diente als Zufluchtsort, wo die kaiserliche Familie abseits des starren Protokolls der Hauptstadt unter sich sein konnte. Kaiser Franz Joseph I. erlebte ab 1849 in Ischl nicht weniger als 82 Sommer und feierte dort 81 Geburtstage.

Die Kaiservilla und der weitläufige Kaiserpark sind untrennbar mit der Erinnerung an Kaiserin Elisabeth verbunden. Ischl war der Ort, an dem ihr untröstlicher Gatte Ruhe suchte, nachdem sie 1898 einem Attentat zum Opfer gefallen war. Hier traf er sich mit Staatsmännern zu diplomatischen Verhandlungen auf höchster Ebene. Hier unterzeichnete er 1914 die Kriegserklärung an Serbien und löste Ereignisse aus, die in weiterer Folge zum Ersten Weltkrieg führten.

Wenn er nicht in Ischl residierte, gestattete Franz Joseph I. die Besichtigung der Kaiservilla und der privaten Appartements. Auch heute noch können Interessierte während der Sommermonate das Leben des Kaisers und seiner Familie während einer 45-minütigen Villenführung ergründen. Umgeben ist die Kaiservilla vom weitläufigen Kaiserpark, der zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt und mit dem Marmorschlössl das ehemalige Teehaus Elisabeths beherbergt.


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